Projekt Softshelljacke

 Also wenn ich mir was in den Kopf gesetzt habe, dann führt da auch kein Weg dran vorbei. Und so war es auch mit dieser Softshelljacke. Aber ich fange mal von vorne an...

Der Große brauchte eine neue Softshelljacke. Also dachte ich mir: "Och...ist doch kein Problem, gehst du mal schnell in der Mittagspause eine kaufen.". Ja, dachte ich. Ich habe in meiner Mittagspause gefühlt alle Läden in der Dresdner Innenstadt abgeklappert, die in irgendeiner Form solche Jacken haben könnten. In einem Laden waren sie gerade raus (klar, die gibt es ja immer nur in der Aktion). In den nächsten zwei bis fünf Läden hatten sie nur graue oder schwarze - Sichtbarkeit im Dunkeln gleich null. Reflektorpaspel? Fehlanzeige! Im sechsten Laden wollten sie mir erzählen, Softshell wäre out und im siebten Laden gab es endlich schöne bunte Jacken...äh...so ab 80 € aufwärts. Na vielen Dank. Während ich also in meiner Softshelljacke durch die Läden gehetzt bin und dabei diese vollgeschwitzt habe, reifte in mir die Erkenntnis, dass das wohl nix wird mit dem kaufen einer bunten, gut sichtbaren Jacke.
 Klar hatte ich schon mal drüber nachgedacht, mich mal an das Material heran zu wagen und eine Jacke zu nähen, aber irgendwie habe ich immer wieder Abstand davon genommen. Nun gut, dann greife ich halt das Projekt in diesem Zusammenhang wieder auf. Der Stoffmarkt stand ja direkt vor der Tür und im Frühjahr gab es so tolle Softshellstoffe... Ja, wie gesagt, im Frühjahr. Es gab auf dem gesamten Stoffmarkt sage und schreibe ZWEI Stände, welche dieses Material überhaupt anboten. Bei dem einen war die Auswahl nicht sehr groß, beim anderen dafür die Preise umso größer. Egal! Ich habe die Jungs jeweils einen schönen, nicht ganz so teuren Softshell raussuchen lassen und gut.
 Nun wagte ich mich also an Nähen. Das Schnittmuster habe ich von heidimade, die Softshelljacke "Neptun". Dachte mir, kann doch nicht so schwer sein. Wäre es auch nicht, wenn man nicht mal wieder eigene Pläne für die Umsetzung hätte. Begonnen hat es damit, dass ich mich wunderte, warum die Taschen auch aus Softshell sind. Kam mir ungewöhnlich vor und ich dachte mir, das geht doch auch aus Sweat. Als ich die Teile der Jacke nach und nach zusammen nähte fiel mir dann auch auf, warum das so ist. Die Jacke ist eine einfache, ungefütterte Jacke. Wenn man jetzt also die Taschen aus Sweat macht, pfeift der Wind an der Seite rein. Na prima! So musste ich kurzerhand umplanen und habe mir überlegt, die Jacke gefüttert mit Innenjacke zu machen. Die Idee ist prima, da die Jacke damit gleich ein bisschen dicker ist. Allerdings konnte ich mich damit nicht mehr an die Anleitung halten sondern musste mir selbst überlegen, welche Nähte ich an welchen Stellen wie zusammen nähe, damit es gut wird. Und was soll ich sagen...es ist gut geworden. Ich bin richtig stolz auf mich.
Der Große ist richtig happy mit seiner neuen Jacke. Sogar jetzt, wo die Temperaturen langsam gegen Winter gehen, ist ihm die Jacke immer noch warm genug. Das einzige, was mir nicht gefällt, sind die Taschen direkt an der Seite. Ich habe ja noch den Stoff für meinen Mittleren da. Da werde ich die Taschen auf jeden Fall anders machen. Vielleicht sogar mit Reißverschluss. Und ja, ich weiß jetzt schon, dass das wahrscheinlich keine gute Idee ist und ich mich wieder fluchend fragen werde, warum ich mich nicht einfach an die Anleitung halte. Aber hey, so bleibt es immer wieder spannend.
Hier sieht man schön die eingearbeitete Reflektorpaspel. Er soll doch auf dem Schulweg auch gut gesehen werden. Die Kapuze ist übrigens abnehmbar. Ich habe sie mit Kam Snaps am Kragen befestigt.
Besonder klasse finde ich auch den eingearbeiteten Kinnschutz. Sieht doch richtig professionell aus wie bei einer gekauften Jacke, oder?
 
Die Jacke von innen...richtig schön kuschelig mit Sweat gefüttert.
Und in letzter Zeit gibt es auch immer nen Henkel und ein Größenschild dazu. Es regt mich auf, wenn Jacken keine Henkel haben. Habt ihr mal geschaut, wie vielen gekauften Jacken dieser fehlt? Echt jetzt, man kann doch keine drei Jacken an den Kapuzen übereinander hängen! Und das Größenschild...tja, wenn man dann doch das eine oder andere Teil mehr näht, kommt da nix mehr durcheinander. Gerade, wenn die Klamotten von den kleineren Kindern nachgenutzt werden, verliert man ja irgendwann den Überblick, oder?

Schnittmuster: Softshelljacke "Neptun" von heidimade
Stoff: Softshell "Sheldon Monster" von swafing

Kommentare

  1. Toll kombiniert, ganz toll :-) Mir gefallen am Besten Kombinationen aus einem Muster und einem einfarbigen Stoff, so wie hier. Die Taschenfrage läßt sich bestimmt noch etwas besser lösen, aber das ist aufwendig und braucht ein wenig Übung (Paspeltasche und dann einen Reißverschluß einnähen?) Und wenn es nicht gleich perfekt ist, ist der gute Oberstoff leider ein wenig zerstochen. Dafür haben wir ja hier eine ausgesprochen gute Lösung, und wie man sieht, hat der neue Jackenbesitzer viel Spaß mit der Softshell vor der Kamera :-)
    Muss jetzt leider meine Begeisterung kappen, morgen ist Weihnachtsfeier und ich bräuchte eigentlich noch ein Glitzerkleid... Da habe ich jedenfalls gleich ein Projekt für das nächste Jahr. Liebe Grüße C

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